Bilder einer Ausstellung – Gerhard Richter

Gerhard Richter ist einer der gefeiertsten Künstler der Gegenwart. Seine Bilder erreichen auf dem Kunstmarkt astronomische Summen. Viele seiner Bilder basieren auf Fotografien von Landschaften, die er mit Öl und Pinsel reproduziert und verfremdet. Das Prinzip sind „Landschaften aus zweiter Hand“. Er selber sagt dazu:

Meine Landschaften sind ja nicht nur schön oder nostalgisch, romantisch oder klassisch anmutend wie verlorene Paradiese, sondern vor allem ,verlogen‘ (wenn ich auch nicht immer die Mittel fand, gerade das zu zeigen), und mit ,verlogen‘ meine ich die Verklärung, mit der wir die Natur ansehen, die Natur, die in all ihren Formen stets gegen uns ist, weil sie nicht Sinn, noch Gnade, noch Mitgefühl kennt, weil sie nichts kennt, absolut geistlos, das totale Gegenteil von uns ist, absolut unmenschlich ist.

Gerhard Richter, Notizen 1986
Beim Betrachten seiner Bilder im Kunsthaus Zürich werde ich als Landschaftsfotograf auf mich selber zurückgeworfen. Warum und wie fotografiere ich selber Landschaften? Was ist der Antrieb? Was ist der Zweck? Was ist die Aussage? Gibt es eine?
Zur Fotografie sagt Gerhard Richter:

Das Foto ist das perfekteste Bild; es ändert sich nicht, es ist absolut, also unabhängig, unbedingt, ohne Stil. Es ist mir deshalb in der Weise, wie es berichtet und was es berichtet, Vorbild.

Gerhard Richter, Notizen 1964–1965
Angeregt durch die Bilder der Ausstellung habe ich spontan eine kleine Serie von Bildern der Ausstellung gemacht, welche auf intuitive und unmittelbare Weise seine Verfremdungstechniken aufnimmt. Landschaften aus dritter Hand sozusagen.
Über den Ausstellungsbesuch hinaus werden mir die aber Werke und Gedanken, allem voran auch die Haltung von Gerhard Richter noch lange Fragen und Anregungen zum Reflektieren bieten.

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