Frühling im Lockdown

Wie kommt einer, der sich selten bisher selten bis nie für Blumen- und Makrofotografie interessiert hat, dazu plötzlich fast nur noch Frühlingsblüten zu fotografieren?

Der Frühling im Lockdown wird wohl für viele als der merkwürdigste Frühling ihres Leben in Erinnerung bleiben. Der Gegensatz zwischen den Einschränkungen im öffentlichen Leben wegen der weltweiten Bedrohung durch ein Virus und des Erwachens neuen Lebens in der Natur hätte grösser fast nicht sein können. Glücklich, wer wie ich dank des anhaltend schönen Wetters in seinem eigenen Garten von nahem beobachten konnte, was ich vielleicht bisher noch nie so unmittelbar beachtet hatte.

Ausflüge in die Berge oder an den See waren nicht möglich. Streifzüge durch die menschenleere Stadt habe ich bereits früher hier und hier dokumentiert. Und auch bei meinen ersten Versuchen im Fotostudio habe ich mein fotohandwerkliches Repertoire erweitert.

Motivsuche im eigenen Garten

Um trotzdem auch draussen fotografisch in Übung zu bleiben, ging ich täglich auf Motivsuche im Garten. Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend wurden wieder wach. Ich habe das zarte Erwachen der Magnolienblüten und das förmliche Explodieren der Apfelblüten von den ersten zarten Knospen bis zur schon fast laut schreienden Blütenpracht mitverfolgt und festgehalten. In diesem Frühling im Lockdown genau hinzugucken und zu beobachten, wie sich das farbige Leben in aller Pracht allem zum Trotz eingebettet in den ewigen Kreislauf  wieder entfaltet, hat auch Mut und Zuversicht für die Zukunft gestiftet. Das Leben ist stärker. Im Laufe der Monate März, April und Mai ist die nachfolgende Auswahl an Bildern entstanden. Möge sie ein wenig Licht und Glück in die Welt hinaustragen und für einen Moment die aktuellen Herausforderungen und die damit verbundene Ungewissheit vergessen lassen.

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